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Rezeptive und musikimaginative Methoden im psychiatrischen Kontext
In den vergangenen Jahren hat neben anderen Formen rezeptiver Arbeit auch die Methode des GIM (Guided Imagery and Music) innerhalb der Musiktherapie in Europa zunehmend an Bedeutung gewonnen, da sie ein breites Spektrum psychotherapeutischer Ziele fördert: Zugang zu eigenen Ressourcen, Anregung innerer Wahrnehmungs- und Mentalisierungsprozesse, Stimulierung der Selbstheilungskräfte, emotionale Regulations- und Containigprozesse, Durcharbeiten von Konflikt- und Ambivalenzthemen usw.
Da die klassische Anwendung des GIM für Patient_innen oft zu herausfordernd ist, wurden zahlreiche Modifikationen für den psychiatrischen Kontext entwickelt. Diese Methoden umfassen übungs- und achtsamkeitszentrierte sowie entspannungs- und genussfördernde Ansätze ebenso wie die Arbeit mit Einstellungsbildern und freien Imaginationen. Die verwendete Musik ist nur wenige Minuten lang, in der Regel supportiv, und die Arbeit findet im meditativen Wachzustand statt.
An Hand verschiedener Beispiele aus der klinischen Arbeit wird das breite Spektrum musikrezeptiver und -imaginativer Arbeit mit besonderem Fokus auf die Funktion und Auswahl der Musik dargestellt.
Wichtiges Ziel der Methode ist ein vertieftes Hören, das mit Hilfe achtsamkeits- und entspannungsfördernder Techniken unterstützt wird, um so die innere Wahrnehmungsbereitschaft zu verbessern (Slow down) und ein Erleben des Hier und Jetzt zu ermöglichen.
Die Auswahl der Musik spielt eine wichtige Rolle, da sie als Co-Therapeutin fungiert, die eigene Projektions- und Übertragungsprozesse sowie Kommunikationsprozesse im Patienten anregt.
Basierend auf Konzepten des Containing (Bion) und des Holding and Stimulating (Winnicott) wird die Auswahl der Musik mit den verschiedenen therapeutischen Indikationen und Zielen dargestellt und an Hand von Hör- und Praxisbeispielen veranschaulicht.
In einem anschließenden Workshop werden dann eigene Hör- und Imaginationserfahrungen angeleitet und mit kreativer Nachbearbeitung (Malen, Schreiben) sowie einem Austausch über das Erlebte abgerundet.
Zusätzlich zu Vortrag und Workshop wird eine Möglichkeit zum Austausch der Teilnehmer_innen bezüglich eigener Erfahrungen mit rezeptiven Methoden geschaffen. Diese werden gesammelt und in einem moderierten Angebot anschließend präsentiert sowie diskutiert.
Referentin: Christina Herold, Musiktherapeutin (DMtG), GIM-Fellow (AMI), Systemische Therapeutin (DGSF)
-Geb. 1962, DDR
-Studium Kirchenmusik (C-Examen) und Gesang
-Arbeit im Rundfunkchor Leipzig und Berlin
-1995 Diplom Musiktherapie, Universität der Künste Berlin
-ab 1999 Musiktherapeutin im Klinikum Neukölln, Psychiatrie
-ab 2018 Arbeit in psychosomatischer und psychiatrischer Tagesklinik
-Mitarbeiterin des IMIT (Institut für Musik, Imagination und Therapie) Berlin
Moderation: Mag. Hannah Riedl
Ort: ibsc-Seminarzentrum, Fasangasse 25, 1030 Wien
Kosten: 100 € | ÖBM-Mitglieder 90 € | Studierende 60 €
(Insgesamt 7 Einheiten)
Zielgruppe: Musiktherapeut_innen, Musiktherapie-Studierende, Angehörige fachverwandter Berufsgruppen
Anmeldeschluss: Freitag, 17. September 2021
ÖBM - Österreichischer Berufsverband für Musiktherapie
Cumberlandstraße 48, 1140 Wien
T: +43 (0) 699 10 654 741 (Do und Fr 9:00 - 11:00)
E: info@oebm.org
UID Nr.: ATU70980003