Die in der aktiven Musiktherapie entstandenen Improvisationen können als Ausgangsmaterial für ein vertieftes Verstehen der Behandlungs-Szene genutzt werden. In einem schrittweisen Vorgehen nach der Methode Beschreibung und Rekonstruktion nähern wir uns beim mehrmaligen Anhören von Aufnahmen aus der Therapie allmählich dem psychologischen Sinn dieser Ausdrucksform an. Dem phänomen-nahen Zugang mittels subjektiver Resonanz folgen zergliedernde und vergleichende Analyseebenen, die in eine zusammenfassende Aussage münden. Aus dieser lassen sich weitere Überlegungen für die Behandlung ableiten.
Das Seminar macht mit einigen theoretischen Grundlagen der morphologischen Musiktherapie bekannt und zeigt Beispiele aus der musiktherapeutischen Forschung. Vor allem aber ermöglicht es die praktische Einübung und Erprobung des Beschreibungsverfahrens an Audio-Beispielen der Teilnehmenden und zeigt konkrete Möglichkeiten der Anwendung auf. In selbst gespielten Improvisationssequenzen soll immer wieder an die Erfahrungsbasis angeknüpft werden.
Zielgruppe: MusiktherapeutInnen, die (u.a.) mit dem Medium der freien Improvisation arbeiten. Fortgeschrittene Studierende können ebenfalls teilnehmen, wenn sie über entsprechende Erfahrungen verfügen. Es wird gebeten, außer einer Audio-Aufnahme aus einer (Einzel-)Therapie auch eigene Musikinstrumente mitzubringen.
MaximalteilnehmerInnenzahl: 15 Personen
Prof. Dr. Eckhard Weymann | Diplom-Musiktherapeut, Diplom-Musiklehrer, Supervisor DGSv., seit 1986 lehrt er am Institut für Musiktherapie der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) in Hamburg und leitet das Institut seit 2013 (zusammen mit Eva Frank-Bleckwedel). Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Theoriebildung der Musiktherapie, morphologische Musiktherapie, Improvisation. 2005-2013 Professur für Theorie und Praxis der Musiktherapie an der FH Frankfurt am Main.