Referentin: Heike Raff-Lichtenberger
Ort: Wien
Samstag, 1. Juli 2023 | 09:30 - 18:00
Sonntag, 2. Juli 2023 | 10:00 - 15:45
Was braucht es eigentlich, um mit Klient_innen in eine musikalische Begegnung zu kommen? Wie bringen wir, wenn wir als Therapeut_innen hinter dem „großen Kasten“ sitzen, die Potentiale unserer Klient_innen zur Geltung, ohne allzu sehr mit uns selbst beschäftigt zu sein?
Das Klavier ist aufgrund seiner vielen Möglichkeiten ein Instrument, dass sich gut dazu eignet, in der Therapie eingesetzt zu werden. Bei der Frage, „wie“ und „was“ wir als Therapeut_innen darauf spielen, können wir uns davon leiten lassen, was wir von unseren Klient_innen hören. Ausgangspunkt sind Spielweisen, die uns in unserem Arbeitsalltag begegnen!
- Dabei üben wir uns in der genauen Beschreibung: Ist das Spiel langsam, schnell, laut, leise, stabil im Tempo oder eher fragmentarisch?
- Und wie erleben wir es? Als vital, drängend, impulsiv oder beispielsweise als monoton, lähmend, diffus, sprunghaft oder starr?
- Wie können wir zu wahrnehmenden Spielpartner_innen werden?
Wir schulen uns in dieser Fortbildung darin, Parameter wie Tempo, Dynamik, Artikulation, Takt oder Form möglichst genau zu erfassen, in unserem eigenen Spiel hörbar zu machen und unseren Klient_innen eine musikalische Umgebung zu schaffen, in der die Erfahrung von Resonanz möglich ist.
Dazu erarbeiten wir an diesem Wochenende ein Repertoire an „Handwerkszeug“, das sich mühelos am Klavier spielen lässt und, ob im Einzel- oder Gruppensetting, je nach Arbeitsbereich unterschiedliche Anwendung finden kann:
- Ausgehend von der Improvisation auf einem einzigen Ton beschäftigen wir uns mit kontrastierenden Intervallen, Pentatonik, Ganztonmusik, je einer Orientalischen und spanischen Skala sowie zwei für die Therapie interessanten Kirchentonarten.
- Ausgehend von „Matching“ und „Holding“ üben wir, vom Klavier aus zu Entwicklung und Veränderung einzuladen.
Ganz gleich, mit welchem Tonmaterial wir unterwegs sind, wir sind es in dieser Fortbildung immer in Bezug auf einen oder mehrere Spielpartner_innen: praxisnah, einfach, anwendbar.
Dieses exklusive Seminar wird mit einer kleinen Teilnehmer_innenanzahl stattfinden, damit u. a. genügend Praxisübungen an den Klavieren stattfinden können.
Heike Raff-Lichtenberger | Studium der Rhythmik an der Musikhochschule Detmold und der Musiktherapie an der Medizinischen Fakultät der Universität Witten/Herdecke.
Langjährige klinische Erfahrung als Musiktherapeutin am GK Herdecke und am Uniklinikum Stuttgart in den Bereichen Psychosomatik, Neurologie Kinderpsychiatrie und Onkologie.
Gründung der Praxis für Musiktherapie in Stuttgart, eine der ersten Praxen in Deutschland mit einem klaren Schwerpunkt auf Kindermusiktherapie, die sie bis heute betreibt.
Als erfahrene Nordoff/Robbins Musiktherapeutin verfolgt sie in Ihrer Arbeit einen musikzentrierten Ansatz. Ihr Interesse gilt der genauen Beschreibung des musikalischen Geschehens als Basis für therapeutisches Handeln.
Lehrtätigkeit zunächst in den Studiengängen für Musiktherapie an der Universität Witten/Herdecke im Bereich Gruppenrepertoire und -methodik, später an der FH Heidelberg in den Fächern „Praxis der Musiktherapie“ und „Therapeutische Musizierpraxis-Klavierimprovisation“.
Seit 2017 Dozentin für „Klavierimprovisation in der Musiktherapie“ an der UDK Berlin.
Zielgruppe: Musiktherapeut_innen | Musiktherapie-Studierende| Vorkenntnisse im Klavierspiel (basic!) sind wünschenswert.
Anzahl an Einheiten (à 45 Minuten): 15
Ort: Zentrum für Musikvermittlung, Cumberlandstraße 48, 1140 Wien
Kosten: 375 € | ÖBM-Mitglieder 320 € | außerordentliche ÖBM-Mitglieder 260 € |Mitglieder BfEM/DMtG/SFMT & Senior_innen 355€
Anmeldeschluss: 19. Mai 2023
